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Die drei Bildtypen in der transzendentalen Bildlehre J. G. Fichtes

2016, Schnell, Alexander

Worin besteht das Grundanliegen der Fichteschen Bildlehre? Sie macht es sich zur Aufgabe, das Wissen – so bezeichnet der Wissenschaftslehrer die transzen-dentale Erkenntnis – zu rechtfertigen. Das heißt, es geht in ihr darum, verständ-lich zu machen, inwiefern eine Erkenntnis je eine apriorische Erkenntnis ist. Hier-durch eröffnet sich ein neuartiges Verständnis des Status des Prinzips der tran-szendentalen Erkenntnis wie auch der Realität des dadurch Gewussten. Prinzip und Realität betreffen dabei nicht ein einzelnes Gewusstes, sondern eben das Wissen selbst, das reine Wissen, worunter Fichte das, was das Wissen überhaupt zu einem Wissen macht, versteht. Dieses Wissen als (reines) Wissen ist das »absolute« Wissen. Dadurch ist von vornherein klar, warum die Wissen-schaftslehre als Wissenslehre es mit dem Absoluten zu tun hat. Inwiefern ist hier-für aber eine Bildlehre nötig? Eine grundlegende Einsicht der Wissenschaftslehre besteht, allgemein formu-liert, darin, dass ihr Gegenstand ein Bild des Absoluten ist, das heißt das, wodurch das Absolute sich manifestiert oder erscheint.1 Dieses Bild (das nur »außerhalb« des Absoluten sein kann) ist nun nichts Anderes als das Wissen selbst: »Das Wis-sen ist durch und durch Bild; und zwar Bild des Einen, welches ist, des Abso-luten.«2 Bevor die Grundlinien dieser Bildlehre umrissen werden können, muss daher zunächst der Sinn und Status des Absoluten in Fichtes Denken vertieft wer-den. 1 Fichte betont explizit auf der ersten Seite der Wissenschaftslehre von 1813, dass nicht das Absolute in seinem Sein, sondern das Dasein des Absoluten, das heißt seine Er-scheinung und Manifestierung, den wahren Gegenstand der Wissenschaftslehre aus-macht. Vgl. auch den XX. Vortrag der Tatsachen des Bewusstseins (1813) (TdB-1813 in: GA II/15: 122). 2 WL-1813 in: GA IV/6: 276.

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Einleitung

2016, Schnell, Alexander